Sieben gute Gründe für klassische Musik
In Salzburg, so scheint es, ist die Zeit stehen geblieben. Ob dank der Festspiele im Sommer oder der Salzburger Kulturvereinigung ab September 2024, hier genießt klassische Musik nach wie vor einen hohen Stellenwert. Und das ist gut so, denn es gibt (mindestens) sieben gute Gründe, warum wir alle mehr Klassik hören oder – noch besser – selbst spielen sollten.
Ja, es mag sein, dass wir nicht ganz objektiv sind. Denn ja, wir freuen uns jedes Mal wieder, wenn wir mit unseren Veranstaltungen das Große Festspielhaus und andere Konzertsäle füllen. Und ja, auch wir sind überzeugte „Klassiker“. Doch wir sind nicht allein: 35 Prozent der Teilnehmer:innen an einer internationalen Online-Studie des Meinungsforschungsinstituts Midia Research gaben 2019 an, zumindest gelegentlich klassische Instrumentalmusik zu hören. Nur Pop, Classic Rock und Country standen bei den Befragten noch höher im Kurs – altersunabhängig übrigens, denn selbst bei den Unter-35-Jährigen bekannten sich noch 30 Prozent zur Klassik.
Doch was fasziniert Menschen hunderte Jahre danach noch an den „Hits“ von Mozart, Beethoven, Bruckner und Co.? Vielleicht nutzen sie die Musik ja …
1. Balsam für den Körper
… zur Gesundheitsförderung. Wenn wir klassische Musik hören, sinkt nachweislich der Blutdruck, eine willkommene Verschnaufpause für das Herz-Kreislauf-System. Forscher haben außerdem nachgewiesen, dass Klassik das Immunsystem stärkt. Ludwig van Beethoven ist hier offenbar besonders empfehlenswert, aber auch bei Mozarts 40. Sinfonie wurden positive Effekte nachgewiesen.
2. Balsam für die Seele
Doch nicht nur für den Körper, auch für die Seele ist klassische Musik Balsam. Sie fördert die Ausschüttung von Glückshormonen – dies wirkt schmerzlindernd und beruhigend. Bei Konzentrationsproblemen und Depressionen hilft laut einer Studie der Universitätsklinik Herne Mozarts Zauberflöte. Johann Sebastian Bach wiederum ist ein guter Tipp, wenn man Einschlafprobleme hat. In der eingangs erwähnten Midia-Research-Befragung haben immerhin 14 Prozent angegeben, dass sie wegen der schlaffördernden Wirkung zu Klassik-Fans geworden seien.
3. Balsam für das Hirn
Mehr Schlaf hilft dem Gehirn, sich zu entspannen. Allein deshalb ist Klassik auch Balsam für das Hirn. Doch unsere Schaltzentrale wird von dieser Musik nicht nur beruhigt, sondern auch gefordert und gefördert. Lange Stück und vergleichsweise komplexe Harmonien wie etwa bei Anton Bruckner sind quasi ein Gegenentwurf zu unserer schnelllebigen Zeit. Man wird veranlasst, wieder in die Tiefe zu gehen und Musik nicht nur „nebenbei“ zu hören.
4. Learning by Listening
Noch bereichernder als klassische Musik zu hören, ist wohl nur, sie selbst zu spielen. Wir werden das gleich erläutern, wollen aber zunächst darlegen, warum Hören und Machen zusammengehören. Beim Lernen eines Instruments wirken große klassische Werke oft einschüchternd. Motto: „Das werde ich nie können.“ Gleichzeitig ist der Besuch eines professionellen Klassik-Konzerts eine große Motivation, weil man erkennt, welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn man dranbleibt und weiter übt.
5. Die kindliche Entwicklung fördern
Beim Musizieren werden in seltener Weise Hören, Sehen, Fühlen, Tasten, Bewegung und Koordination miteinander verbunden. Die kindliche Entwicklung wird damit enorm gefördert. Allein das Hören klassischer Musik wirkt sich außerdem positiv auf das Lernverhalten von Kindern aus – in mehreren Untersuchungen wurden deutliche Verbesserungen der Lese-, Schreibe- und Rechenfähigkeit nachgewiesen.
6. Disziplin und Zusammenarbeit
Doch zurück zum Musizieren: Man beginnt natürlich allein, am besten mit einem Lehrer. Irgendwann jedoch wird man Teil eines Ensembles und, wenn’s ganz gut läuft, eines klassischen Orchesters. Hier erleben Jung und Alt den nächsten Entwicklungsschritt. Orchester bedeutet nämlich Zusammenarbeit und Zusammenhalt. Und es bedeutet, dass sich andere auf dich verlassen, man muss daher noch disziplinierter und konsequenter üben als davor. Erfahrungen, die auch im Alltag und im Berufsleben hilfreich sind. Das beste Beispiel ist das Orchester der Salzburger Kulturvereinigung, das traditionsreichste Amateurorchester in der Mozartstadt.
7. Weil’s einfach schön ist
Last, but not least: Ob ihr selber klassische Musik macht oder den Meistern dieses Fachs zuhört, Klassik ist einfach schön. Und das Beste: Je mehr man sich damit beschäftigt und je mehr man Systematik, Klangbilder und die Instrumente im Orchester versteht, desto schöner wird’s.
Glaubt ihr nicht? Dann macht jetzt den ersten Schritt und taucht mit einem Abo der Salzburger Kulturvereinigung in die spannende und vielfältige Klassik-Welt ein. Im Sommer 2025 könnt ihr uns dann gerne berichten, wie es euch ergangen ist.
Titelbild: Salzburger Kulturvereinigung/Christian Leopold