Rekorde

Unglaublich, aber wahr: Kuriose Musik-Rekorde

Schon vor rund zwei Millionen Jahren dürften durch die Evolution der Urmenschen die anatomischen Voraussetzungen für Gesang entstanden sein – und das älteste bislang aufgefundene Musikinstrument ist eine 40.000 Jahre alte Flöte. Zwei Schätzwerte zwar, aber dennoch ein deutliches Zeugnis, wie weit die Musikgeschichte zurückreicht. Unser erwiesenes und aufgezeichnetes Musikwissen umfasst immerhin auch schon mehrere Jahrtausende – Zeit genug für zahlreiche Rekorde. Wir werfen einen beispielhaften Blick auf einige unglaubliche Bestmarken, die Komponist:innen, Musiker:innen und Sänger:innen im Lauf der Zeit aufgestellt haben. Nicht zuletzt, um bei euch das Interesse an klassischer Musik zu erwecken oder zu stärken.

Das größte Orchester

„El Sistema“ (Das System) ist das staatliche Musikausbildungsprogramm in Venezuela. 8.573 El-Sistema-Schüler:innen fanden sich 2021 in Caracas zusammen und schafften damit den Eintrag ins „Guinness Buch der Rekorde“. Das Megaorchester spielte den „Slawischen Marsch“ von Pjotr Tschaikowsky.

Die größte Orchesterbesetzung

Die 8. Sinfonie von Gustav Mahler gilt als Werk mit der größten Besetzung. Der Musik-Visionär wollte alle Klangmöglichkeiten seiner Zeit ausreizen – dafür sind 118 Musiker:innen sowie zwei große gemischte Chöre, ein Knabenchor und acht Solosänger:innen nötig. Zeitgenoss:innenen gaben dem Werk in Es-Dur daher den Namen „Sinfonie der Tausend“.

Rekordjäger John Cage

Die Stücke von John Cage gelten als Schlüsselwerke der sogenannten „Neuen Musik“. Besonders bekannt ist 4‘33‘‘, vielleicht auch aufgrund seiner wohldurchdachten Kuriosität. Im gesamten Werk wird kein einziger Ton gespielt, stattdessen werden Umgebungsgeräusche zur „Musik“: das Atmen der Zuschauer:innen, ein Blatt Papier oder auch ein Husten. 4‘33‘‘ (der Titel bezieht sich auf die Länge der Uraufführung im Jahr 1952) klingt somit bei jeder Aufführung anders.

John Cage ist aber nicht nur für die ruhigste Komposition aller Zeiten verantwortlich, sondern auch für das längste Werk, das tatsächlich aufgeführt wird. „ORGAN2/ASLSP“ heißt das Stück, wobei ASLSP für „as slow as possible“ (so langsam wie möglich) steht. Im deutschen Städtchen Halberstadt nimmt man dieses Motto wörtlich: Das Stück begann 2001 mit einer eineinhalbjährigen Pause, seit 2003 sind Töne zu hören. Aktuell befinden wir uns im 16. Impuls, der nächste Wechsel findet am 5. Februar 2024 statt. Teil 1 der vier Seiten langen Partitur wir 2072 abgeschlossen sein – insgesamt wird die Aufführung 639 Jahre dauern.

Der fleißigste Komponist

Johann Sebastian Bach wurde 65 Jahre alt, im 18. Jahrhundert durchaus ungewöhnlich. Er hat diese Zeit bestens genutzt und gilt als fleißigster Komponist der Musikgeschichte. 1.128 Werke sind vom berühmten Barockmusiker überliefert – sein tatsächliches Schaffen, so schätzen Wissenschaftler, könnte aber bis zu 11.000 Kompositionen umfassen. Zum Vergleich: Beethoven schuf 650 musikalische Werke, Mozart (allerdings in deutlich kürzerer Zeit) 626.

Der größte Stimmumfang

Die italienisch-brasilianische Pop-Interpretin Rossana Monti, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Georgia Brown, scheint in unserer Liste wie John Cage mit zwei Rekorden auf. Sie schaffte 2010 das zehngestrichene G, den höchsten jemals von einem Menschen gesungenen Ton. Außerdem gilt sie als Sängerin mit dem größten Stimmumfang der Welt (G2 bis G10). Sie übertrifft damit die meisten Klaviere und wird nur von wenigen Orgeln übertroffen.

30 Konzerte – auch ein Rekord

Wollt ihr live erleben, wozu großartige Sänger:innen, Musiker:innen und ihre Instrumente im Stande sind? Dann seid ihr bei der Salzburger Kulturvereinigung richtig. Als führender Veranstalter in der Mozartstadt richtet sie jährlich rund 30 Konzerte aus. Das Programm für die Saison 2023/2024 ist seit kurzem online.