Klassik

5 Tipps: So wird euer Klassik-Abend unvergesslich

Ihr wollt ein klassisches Konzert besuchen oder habt sogar schon Tickets?! Das ist gut. Die Veranstaltung findet vielleicht schon heute statt oder erst in ein paar Wochen. Möglicherweise ist es euer erster Klassik-Abend – oder ihr seid regelmäßig dabei. In jedem Fall gelten jetzt fünf Grundregeln, um euer Musik-Erlebnis unvergesslich zu machen. Wir stellen sie euch in diesem Blogbeitrag genauer vor.

1. Welcher Stil passt zu euch?

Wir haben an anderer Stelle bereits die Kennzeichen verschiedener Klassik-Stile erörtert. Dementsprechend lässt sich auch eine Typ-Einordnung vornehmen. Bei mittelalterlicher Musik finden sich echte Nostalgiker wieder – die schwebenden Klanggebilde wirken beinahe meditativ, also einfach zurücklehnen und genießen. Wer eine klare Struktur braucht, ist bei Renaissance- und Barock-Kompositionen gut aufgehoben, denn hier hielten Tonarten, Akkorde, klare Rhythmen und nicht zuletzt der Generalbass Einzug.

Die Wiener Klassik mit den Werken von Mozart, Haydn und Beethoven ist ideal für Einsteiger. Auch ohne musiktheoretischen Background wird man rasch in den Bann der beschwingten Melodien gezogen. Wiederkehrende Hauptmotive erleichtern das Eintauchen in die Kompositionen. Die Romantik dagegen, der Name sagt es schon, ist perfekt für Romantiker. Träume, Wünsche, Sehnsüchte – all das wird in dieser Epoche vertont. Und in der neuen E-Musik finden sich die besonders Experimentierfreudigen wieder.

2. Die Vorbereitung

Um einen perfekten Klassik-Abend erleben zu können, braucht es ein wenig Vorinformation. Keine Sorge, ihr müsst keine Bücher oder wissenschaftlichen Abhandlungen wälzen – ein paar Basics reichen. Denn jedes musikalische Werk hat eine Geschichte und viele dieser Geschichten lassen das Werk in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Zum Beispiel wäre es jammerschade, wenn ihr die „Moldau“ von Bedřich Smetana hört, ohne zu wissen, dass das berühmte Stück den gleichnamigen tschechischen Fluss beschreibt. Oder dass Mendelssohn dritte Sinfonie den Beinamen „Die Schottische“ trägt, weil der Komponist hier die Erinnerungen an einen (zum Zeitpunkt der Uraufführung schon 13 Jahre zurückliegenden) Schottland-Besuch aufarbeitete. Viele Konzertveranstalter liefern solche Informationen in ihren Programmen oder Website-Teasern mit – Stöbern lohnt sich.

3. Kein Stress

Kommen wir zum Tag X und nehmen einfach mal an, ihr freut euch auf eine Veranstaltung der Salzburger Kulturvereinigung im Großen Festspielhaus. Los geht’s wie immer 19:00 Uhr, ihr solltet also keinesfalls um 19:01 Uhr erscheinen. Denn sobald die ersten Takte erklingen, würde man Künstler:innen und Gäste zu sehr stören. Man verfolgt das Konzert in diesem Fall bis zur Pause vom Rang aus im Stehen und nimmt dann seinen Platz ein. Ihr solltet aber auch nicht um 18:59 Uhr vor Ort sein, denn das bedeutet Stress. Und Stress ist keine gute Basis für ein unvergessliches Live-Erlebnis.

Besser ist es, euch euren Tag so einzuteilen, dass ihr locker und entspannt ankommt – am besten eine halbe Stunde vor Konzertbeginn, weil ihr dann noch einen Puffer für etwaige Verkehrsbehinderungen und die Parkplatzsuche habt. Dann heißt’s den Alltag hinter euch lassen, auf das Programm einstimmen und vielleicht noch ein kleines Häppchen oder ein Getränk genießen.

4. Die kulinarische Begleitung

Apropos Häppchen und Getränk: Die richtige kulinarische Begleitung rundet einen unvergesslichen Klassik-Abend perfekt ab. Die Essensauswahl sollte natürlich den persönlichen Geschmack treffen und darüber hinaus ins Bild eines Klassik-Abends passen – also lieber ein paar Euro mehr ausgeben und dafür kein Fast Food. Isst man vor dem Besuch im Festspielhaus, empfehlen sich außerdem eher leichte Speisen. Denn Körper und Geist sollten im Saal nicht damit beschäftigt sein, die schwere kulinarische Kost zu verarbeiten. Eine seltene, aber umso reizvoller Alternative: Kunst und Kulinarik unmittelbar verbinden!

5. Der Faktor Mensch

Ach ja, eines noch: der Faktor Mensch. Auch das ist Geschmacksache, denn viele Klassik-Fans besuchen Events gerne mal allein, um nur mit sich und der Musik beschäftigt zu sein. Wenn aber eine Begleitung dabei sein soll, darf man ruhig ein bisschen wählerisch sein. Zunächst bringt es nichts, wenn man jemanden ins Konzert zwingt. Missmutige Blicke oder eine gerümpfte Nase verderben dem größten Liebhaber seinen Klassik-Abend. Punkt zwei: Vor allem unsere Regeln eins, drei und vier gelten auch für die Begleitung. Und drittens: Es ist schön, wenn man ungefähr mit dem gleichen Wissensstand in ein Konzert startet, weil man sich dadurch auf Augenhöhe austauschen kann.

So, genug der Tipps? Dann fehlt ja nur noch, dass ihr euren Klassik-Abend plant und euch eure Karten sichert. Eine erlesene Programmauswahl findet ihr hier.

 

Titelbild: Salzburger Kulturvereinigung/Christian Leopold