Bühne

Ganz Salzburg ist Bühne – wo ihr in der Mozartstadt Kultur erleben könnt

Kultur findet in Salzburg nicht nur an traditionellen Spielstätten wie Festspielhaus, Stiftung Mozarteum oder Landestheater statt. Speziell im Sommer ist die Mozartstadt eine einzige große Bühne. Wir verraten euch, wo ihr Kultur live erleben könnt … und fantasieren ein wenig, welche Spots sich sonst noch als Schauplätze eignen würden.

Das Weltkulturerbe als perfekte Kulisse

Besonders beliebt sind die Plätze, Straßen und (Sakral-)Bauten in der Salzburger Altstadt. Das Weltkulturerbe eignet sich besonders als Background für historische Stücke und klassische Musik, dies beweisen zum Beispiel der alljährliche „Jedermann“ am Domplatz, zahllose Straßenkünstler:innen oder – nicht ganz live, aber mit einem bemerkenswerten Live-Gefühl – die „Siemens Festspiel Nächte“ am Kapitelplatz.

Auch in den Salzburger Kirchen wird viel musiziert und gesungen. So zum Beispiel trotz herausfordernder Akustik im gigantischen Dom („Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms, 20. Oktober 2024) oder in der Franziskanerkirche (Orgelkonzert mit Wayne Marshall, 28. Oktober 2024). Weitere beliebte Spielstätten sind die Festung Hohensalzburg, die barocke Kollegienkirche sowie – etwas versteckter – die Schlosskirche Mirabell.

Versteckte Kulturstätten in der Altstadt

Apropos versteckt: Selbst in der stets belebten Salzburger Altstadt gibt es die eine oder andere verstecke Kulturstätte. Unweit der Schlosskirche Mirabell befindet sich zum Beispiel das Heckentheater, das zwischen 1704 und 1718 errichtet wurde und zu den ältesten Naturtheatern nördlich der Alpen zählt. Es wird heute vor allem für musikalische Brauchtumsveranstaltungen genutzt.

Ebenfalls gut verborgen schlummert der Sebastiansfriedhof vor sich hin, der heuer von der Sommerszene als Aufführungsort entdeckt wurde. Wo unter anderem Erzbischof Wolf Dietrich und Leopold Mozart ihre letzte Ruhe gefunden haben, ließ das Salzburger Künstlerkollektiv „ohnetitel“ eine Tischgesellschaft im Sinn des Jedermanns entstehen, jedoch mit zeitgemäßen Allegorien.

Von Leopoldskron bis Hellbrunn

Blickt man über die Altstadt-Grenzen hinaus, stößt man zunächst auf das Gartentheater im Schlosspark Leopoldskron, das seit zehn Jahren Schauplatz der Aufführungsreihe „Shakespeare im Park“ ist. Ein heißer Tipp ist an sich auch das denkmalgeschützte Steintheater in Hellbrunn. Doch außer einem jährlichen Trommelkonzert sind Veranstaltungen hier rar geworden – fast zu dominant ist die beeindruckende Naturkulisse mit seiner Bühne im Fels, die auch im Titelbild dieses Beitrags zu sehen ist.

Wo in Salzburg sonst noch Musik und Theater möglich sind, zeigt jeden Sommer das Salzburger Straßentheater. 2024 gibt die Truppe um Regisseur Georg Clementi „Robin Hood“ in der turbulenten, fast musicalartigen Fassung von Olaf Bretschneider zum Besten. Wie bereits in einem früheren Blogbeitrag dargelegt: Vor allem Salzburgs Parks sind jederzeit für Kultur gut.

Straßentheater-Schauplätze sind heuer unter anderem die Festwiese der Stiegl-Brauerei (Premiere am 11. Juli), der Hellbrunner Schlosspark, der Donnenbergpark, der Lehener Park und im Rahmen des Fests zur Festspieleröffnung am 19.07. auch der Residenzhof.

Man wird ja noch träumen dürfen

Abschließend wollen wir ein bisschen unsere Fantasie spielen lassen. Salzburg ist voller schöner Orte, die allein durch ihre Ausblicke inspirieren. Wäre doch schön, wenn zumindest ein paar von ihnen über kurz oder lang ebenfalls zu Stätten der Kultur werden würden.

Wie wäre es zum Beispiel mit der Salzach? Rund um den Mozart- und den Marko-Feingold-Steg (besser bekannt unter seinem früheren Namen Markartsteg) existieren quasi schon natürliche Zuschauerräume – fehlt also nur noch die Bühne AUF dem Fluss. Auch die Stadtberge sind als Spielstätten noch weitgehend unentdeckt, dabei gibt es vor allem auf dem Mönchsberg viele gut geeignete Freiflächen.

Und dann wäre da noch der hoch über der Stadt thronende Gaisberg, einer der Salzburger Hausberge. Einst gab der italienische Barde Eros Ramazzotti hier ein vielbeachtetes Open-Air-Konzert, mittlerweile ist es im Gipfelbereich auf 1.287 Metern Seehöhe kulturell ruhig geworden. Aber das könnte man ja wieder ändern …

 

Titelbild: Schlossverwaltung Hellbrunn/Foto Sulzer