Haus mit Geschichte: Neuer Komfort im Alten Mozarteum
Entgegen der landläufigen Meinung war Wolfgang Amadeus Mozart zu Lebzeiten kein Unbekannter. Richtig ist aber auch, dass er erst nach seinem Tod zum absoluten Weltstar und entsprechend gehuldigt wurde. In Salzburg wurde 1841 zu Ehren des Komponisten – und tatkräftig unterstützt von seiner Witwe Constanze – der „Dom-Musik-Verein und Mozarteum“ aus der Taufe gehoben. Aus ihm gingen drei Institutionen hervor, die das Erbe des Musik-Genies bis heute auf unterschiedliche Weise hochhalten: die Internationale Stiftung Mozarteum, das Mozarteumorchester und die Universität Mozarteum. Es sind aber auch sehenswerte Gebäude entstanden, allen voran das 1914 eröffnete „Alte Mozarteum“.
Der Gebäudekomplex an der Schwarzstraße war schon immer ein Blickfang. Von außen beeindruckt die Architektur im Stil des Münchner Späthistorismus. Innen verbergen sich zwei prächtige Säle, von denen einer wohl um den Titel „Schönster Konzertsaal der Welt“ konkurriert.
Die Verwirrung um den Namen Mozarteum
Einige Einheimische denken jetzt vielleicht: Wie bitte, das Mozarteum ist doch nicht in der Schwarzstraße? Nun … ja und nein. 1880 trennte sich die Stiftung Mozarteum von der Musikschule Mozarteum, die erst viel später zur Universität erhoben wurde. Das hochmoderne Hochschulgebäude wird heute als „Neues Mozarteum“ bezeichnet.
Doch auch im Alten Mozarteum wird weiterhin unterrichtet. Außerdem kümmert sich die Stiftung Mozarteum um die Mozart-Museen und die wissenschaftliche Aufarbeitung seines Werks. Vor allem aber ist das Alte Mozarteum als Veranstaltungsstätte überaus beliebt. Mehrere Salzburger Kulturinstitutionen, darunter auch die Kulturvereinigung, bespielen das Haus regelmäßig.
Während sich der Wiener Saal mit seinen 200 Sitzplätzen einen intimen Rahmen für Kammermusik und Vorträge bildet, herrscht im Großen Saal ein reger Konzertbetrieb, der mittlerweile weit über Mozart hinausgeht. Der Raum für rund 800 Gäste beeindruckt mit seiner prunkvollen Konzertorgel, eleganten Gold- und Braun-Tönen, die durch die neue LED-Beleuchtung unterstrichen werden, und einer einzigartigen Akustik.
An der Schnittstelle von Vergangenheit und Zukunft
Aktuell wird der Große Saal schrittweise renoviert. 2023 wurde die Raumschale – Wände und Decke – in den Originalzustand des Jahres 1914 zurückversetzt. Bereits in einer ersten Phase wurde unter anderem die Bestuhlung erneuert und die Klimatechnik modernisiert. Beides führte zu einer spürbaren Komfortverbesserung für die Konzertgäste.
Doch nicht nur der Große Saal entspricht nun modernsten Anforderungen. Auch das neue Foyergebäude zwischen Konzert- und Verwaltungstrakt lässt die Besucher:innen-Herzen höherschlagen. 2022 trat an die Stelle des fast 100 Jahre bestehenden Provisoriums – bei der Planung des Alten Mozarteums wurde auf einen Pausenraum schlicht vergessen – eine Konstruktion aus Glas und Stahl. Statt nur 60 Quadratmetern Aufenthaltsbereich stehen nun auf zwei Ebenen insgesamt 370 Quadratmeter zur Verfügung.
Die Arbeit des Architektenteams Maria Flöckner und Hermann Schnöll, die das moderne Foyer perfekt in die alte Bausubstanz integriert haben, überzeugt auch Fachleute. 2023 wurde das Projekt mit dem „Staatspreis Architektur“ ausgezeichnet.
Abschied vom Zauberflöten-Häuschen
Fast untergegangen ist im Zuge der erfolgreichen Renovierungsarbeiten, dass das Zauberflöten-Häuschen einen neuen Standort gefunden hat. Lange stand der kleine Holzpavillon, in dem Mozart – je nach Erzählung – Teile seiner berühmten Oper komponiert oder geprobt haben soll, im Bastionsgarten hinter dem Mozarteum. Dort war das Häuschen nur während der Sommermonate öffentlich zugänglich.
Nach einer Restaurierung im Salzburger Freilichtmuseum befindet es sich seit Herbst 2022 im Innenhof von Mozarts Wohnhaus und kann dort im Rahmen eines Museumsbesuchs besichtigt werden.
Worauf sich Besucher:innen freuen können
Damit ist euer nächster Kultur-Tag in Salzburg eigentlich vorgezeichnet. Ein Besuch von Mozarts Wohnhaus mit dem Zauberflöten-Häuschen, ein Spaziergang durch den Mirabellgarten mit Blick auf das Neue Mozarteum, vor allem aber der einmalige Konzertgenuss im Großen Saal des Alten Mozarteums.
Wir liefern dazu das perfekte Programm. Das Orchester der Salzburger Kulturvereinigung unter der Leitung von Helmut Zeilner gibt am 10. Februar (16:00) eine Faschingssoiree und am 11. Februar (11:00) eine Faschingsmatinee zum Besten. Auf dem Programm stehen unter anderem bekannte Werke von Johann Strauss, aber auch die schönsten Melodien aus Leonard Bernsteins West Side Story. Die Faschingskonzerte sind der perfekte Einstieg für „Klassik-Neulinge“.
Titelbild: Tourismus Salzburg